Die Seidenraupen des Echten Seidenspinners (Bombycidae) sind monophag und fressen ausschließlich Blätter der Maulbeerbäume (Morus alba) und dessen Unterarten. Diese Seidenraupen erzeugen die längsten und weißesten Filamente. Die
daraus erzeugte Maulbeerseide ist die teuerste Seidenqualität, da sie reinweiß ist und die wenigsten Knoten aufweist.
Einer der Hauptkritikpunkte an Seide ist, dass man die Larven im Kokon kochen würde, bevor sie schlüpfen.
Genau genommen werden sie in ca. 60 °C warmen Wasser ertränkt. Nach Entnahme der Larve wird der Kokon dann in 70 – 100 °C heißem Wasser eingeweicht.
Dies geschieht, da die Larve sonst ein Loch in den Kokon nagen würde und man keine langen, reinweißen Seidenfasern mehr hätte.
Aber auch, wenn man die Larven schlüpfen ließe, würden diese sterben: Durch Jahrtausendelange Züchtung haben diese die Fähigkeit zu fliegen verloren und besitzen auch keine Esswerkzeuge mehr. Sie würden innerhalb eines Tages
verhungern.
Die toten Larven des Seidenspinners werden gerne eingedost und finden in der asiatischen Küche Verwendung, wo sie als Delikatesse gelten.
Wild-Seidenspinner sind nicht so hoch spezialisiert domestiziert und sind somit robuster, was Nahrung und Temperatur anbelangt.
Oft werden Wildseiden angeboten unter Bezeichnungen wie „BIO-Seide“, „Peace Silk“ oder „Ahimsā-Seide“.
„BIO-Seide“ ist einfach nur Seide, deren Larven zuvor „BIO-Blätter“ aus biologischem Anbau zu fressen bekamen. Auch hier werden die Larven vor dem Schlüpfen ertränkt.
Bei den restlichen Seiden lässt man die Larve schlüpfen und tötet sie nicht zuvor ab.
Das klingt nett, ändert aber nichts an der Tatsache, das auch diese Larven sehr schnell sterben.
Würde man allen Larven erlauben sich zu Schmetterlingen zu entwickeln, würden diese 300-500 Eier ablegen. Da sich der Lebenszyklus eines Seidenspinners alle 1.5 Monate wiederholt, wäre innerhalb von Monaten jeder passende Laubbaum
in weitem Umkreis kahlgefressen.
Im Endergebnis hat man nur einen wesentlich höheren Arbeitsaufwand, bei qualitativ meist minderwertigerem Ertrag.